OneCoin – Ein Vier-Milliarden-Dollar-Coup der organisierten Kriminalität
Die beiden Offshore-Unternehmen OneCoin Ltd. aus Dubai und OneLife Network Ltd. aus Belize wurden von der Bulgarin Ruja Ignatova in Zusammenarbeit mit dem Schweden Sebastian Greenwood gegründet um die vorgebliche Kryptowährung OneCoin zu vermarkten. Das umstrittene Unternehmen sorgte 2017 weltweit für Schlagzeilen, als die Gründerin, Dr. Ruja Ignatova, angesichts der wachsenden Besorgnis von Investoren und Analysten, dass das Unternehmen ein Ponzi-Pyramidenprogramm betreibe, spurlos verschwand. Die häufig als Cryptoqueen bezeichnete Ruja Ignatova tauchte seitdem nicht mehr auf. Die Geschäftsführung übernahm daraufhin ihr Bruder Konstantin Ignatov, der jedoch am 6. März 2018 festgenommen und angeklagt wurde. Inzwischen hat er die ihm vorgeworfenen Taten gestanden. Ermittler fanden heraus, dass es weder eine Kryptowährung noch eine Blockchain gab. Das wurde den möglicherweise drei Millionen Anlegern weltweit lediglich vorgegaukelt.
OneCoin: Urheberschaft
Begonnen wurde das ganze von den bulgarischen Geschwistern Raja und Konstantin Ignatov(a) in Sofia. Dort in der Hauptstadt Bulgariens begannen die beiden im Jahr 2014 mit dem Aufbau des Pyramidensystems. Die OneCoin-Kryptowährung wurde von ihnen als Analogon des Bitcoin-Systems, aber mit einer privaten Blockchain beworben. OneCoin wird angeblich von der OneCoin Limited, mit Sitz in Dubai, hergestellt, die von Ruja Ignatova im Jahr 2015 gegründet wurde.
OneCoin: Unterschiede zu Bitcoin und Co.
Im Vergleich zu OneCoin mit Bitcoin sind einige signifikante Unterschiede zu erkennen. Auffällig ist zunächst das Fehlen eines Peer-to-Peer-Netzwerks. Das bedeutet, dass der Abbau nur vom Unternehmen selbst durchgeführt wird. Alle Transaktionen können und müssen über Partnerbörsen abgewickelt werden und alle Daten können nur vom Emittenten, das heißt von der OneCoin Limited, gespeichert werden. Nach Angaben des Unternehmens ist der Hauptaspekt ihres Geschäfts die Verbreitung von Lehrmaterial über den Börsenhandel. Für die Implementierung von OneCoin wird das Prinzip des Multi-Level-Marketings (MLM) verwendet. Mit anderen Worten, es ist ein Pyramidenschema, das von Anfang an viele Fragen nach seiner Rechtmäßigkeit aufwirft.
OneCoin: Kurse und Lehrmaterialien
Betrug ist oft nur schwer nachzuweisen. Das gilt im Falle von OneCoin umso mehr, wurden den Anlegern doch offiziell keine OneCoins verkauft, sondern lediglich Kurse und Lehrmaterialien für den Handel in Netzwerken. Nun hat aber Konstantin Ignatov ein umfassendes Geständnis abgelegt und im Grunde alle Anklagepunkte der US-Staatsanwaltschaft zugegeben. Das dürfte die Aussichten für Klagen gegen OneCoin und Schadensersatzforderungen deutlich verbessern.

OneCoin: Initiatoren präsentierten sich wie Popstars
Auf den Social-Media-Kanälen finden sich Fotos der Protagonisten, wie sie das Publikum mit Bühnenshows beeindrucken und für sich gewinnen. Dahinter steckte ein durchdachter Plan. OneCoin wurde für Network Marketing entwickelt. Die Leute rekrutierten neue Mitglieder, erhielten Boni und kanalisierten Geld an die ursprünglichen Betrüger in der Zentrale. Auf diese Weise wurde jedes Opfer, das an diesem Netzwerk teilnahm, gewissermaßen zu einem Straftäter.
OneCoin: Anwalt wegen Geldwäsche angeklagt
OneCoin-Anwalt vor Gericht wegen Rolle in der Betrugsaffäre. In New York hat im Juli 2019 der Prozess gegen einen US-Anwalt begonnen, der beschuldigt wird, einen Teil der Einnahmen aus dem OneCoin-Betrug gewaschen zu haben. Mark Scott wird beschuldigt, etwa 400 Millionen Dollar aus den USA heraus geschleust zu haben und dabei den wahren Besitzer und die Quelle der Mittel zu verbergen. Einige Transaktionen sollen auf Konten der Bank of Ireland gelandet sein. Die Staatsanwälte behaupten weiter, dass er einen Teil der Einnahmen aus dem Betrug für eine Yacht, drei Häuser und einen Ferrari ausgegeben habe. Sie erklärten, dass der Angeklagte zwar Hunderttausende von Dollar pro Jahr in seiner Rolle als Partner einer hochrangigen Anwaltskanzlei verdient habe, dies aber nur ein Bruchteil des Geldes sei, das ihm bezahlt wurde, um die Einnahmen aus dem OneCoin-Betrugsprogramm zu waschen.
OneCoin: Angeklagter plädiert auf nicht schuldig
Ein kürzlich von seinen Anwälten eingereichter Antrag zeigt, dass erwartet wird, dass die Regierung beweisen wird, dass das Geld, das von OneCoin stammt, tatsächlich in vom Beklagten kontrollierte Gelder investiert wurde. Aber sie verweisen auf die Tatsache, dass Herr Scott dem FBI zuvor mitgeteilt hat, dass er einen Kollegen gebeten hat, Gerüchten nachzugehen, dass OneCoin ein Pyramidenschema sein könnte, bevor er sich engagierte, und dass ihm versichert wurde, dass nichts Illegales vor sich ging. Mr. Scott steht einer Anklage wegen Verschwörung zur Begehung von Geldwäsche und eine weitere wegen Bankenbetrug gegenüber. Er hat sich für nicht schuldig erklärt.
OneCoin: Weitere Klagen werden wohl folgen
US-Investoren, die behaupten, durch die Regelung betrogen worden zu sein, versuchen auch, Herrn Scott in einem ähnlichen Fall auf Entschädigung zu verklagen. Auch andere an OneCoin beteiligte Personen werden strafrechtlich verfolgt. Insgesamt glauben die Ermittler, dass weltweit bis zu vier Milliarden Dollar über das, was als ein Ponzi-System bezeichnet wird, gesammelt wurden, wobei die Investoren unter anderem in Uganda, China und Großbritannien ansässig sind.
OneCoin: Überraschende Ergebnisse bei den US-Ermittlungen
OneCoin nutzte die Erfolgsgeschichte von Bitcoin, um die Opfer glauben zu lassen, dass auch sie durch ihre Investitionen reich werden könnten, sagten die New Yorker Staatsanwälte. Das war natürlich völlig falsch, denn der Preis von OneCoin war eine Fiktion und basierte nicht auf Angebot und Nachfrage. Zu den Beweisen, die die Staatsanwälte vorlegten, gehört die Aussage eines Anlegers, der Tausende von Dollar für ein OneCoin-Paket an ein deutsches Unternehmen überwiesen hat, das wiederum Millionen Euro direkt an die Investmentfonds des Beklagten weitergeleitet hat.
OneCoin: Stand der Dinge
Der Mann, der angeblich eine Schlüsselfigur des Plans war, Konstantin Ignatov, wurde im März am Los Angeles International Airport verhaftet. Einer seiner Compagnons, Sebastian Greenwood, wurde im Rahmen einer FBI-Operation im November 2018 von Thailand an die USA ausgeliefert. Die bulgarische Organisation, die hinter der OneCoin Ltd. steht, ist jedoch weiterhin tätig und bestreitet jedes Fehlverhalten. OneCoin trägt Wesenszüge einer Sekte mit gehirngewaschenen Anhängern. Viele von denen glauben noch immer, dass sich alles zum Guten wendet.
OneCoin: Skurrile Kampagne für Konstantin Ignatov
Auf einer Facebookseite von Ruja Ignatova findet sich ein Aufruf zur Freilassung ihres Bruders. Diese über Change.org organisierte Aktion, forderte tatsächlich die US-amerikanische Justiz auf, den Gefangenen freizulassen, was schon angesichts der erdrückenden Beweislage absurd war, entpuppt sich nun nach dessen Geständnis als eine reine PR-Kampagne, um die Anleger noch weiter hinzuhalten.
OneCoin: Stellungnahme der Organisation im Hintergrund
Oder sollte man besser Untergrund sagen? Die Organisation erklärte, OneCoin erfülle nachweislich alle Kriterien der Definition einer Kryptowährung und weiter, unsere Partner, unsere Kunden und unsere Anwälte kämpfen erfolgreich für OneCoin. Wir sind sicher, dass die Vision eines neuen Systems sich auf der Grundlage einer finanziellen Revolution etablieren wird. Da ist wohl eher der Wunsch der Vater des Gedankens, von denen sich die Geschädigten lieber nicht blenden lassen sollten.
OneCoin: Die nächsten Schritte für betroffene Anleger
Zunächst empfiehlt es sich für die betroffenen Anleger, einen fachkundigen Rechtsanwalt aufzusuchen, um zu überprüfen welche Handlungsmöglichkeiten gegenüber der OneCoin-Organisationen und ihren Vermittlern bestehen, dabei spielt auch die individuelle Situation des Anlegers eine Rolle. So bekommen Sie Gewissheit darüber welche Ansprüche auf Schadensersatz bestehen, gegen wen genau diese geltend zu machen sind und wie die Ansprüche ohne Zeitverzug durchgesetzt werden können.
OneCoin: Resch Rechtsanwälte – Erfahrung im Anlegerschutz seit 1986
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