Achtung, Lesen der neuen Informationen über die Plattform Passivo
Passivo.io ist von gestern. Inzwischen spielt die Musik auf der Plattform passivohub.com. Diese Domain ist deutlich jüngeren Datums. Sie wurde erst am 07.07.2023 bei der NameCheap, Inc. registriert und genau wie passivio.io bei der isländischen Withheld for Privacy ehf anonymisiert. Es gibt keinen Zweifel daran, dass beide Portale dieselbe Urheberschaft haben. Die virtuelle Adresse ist gleich und die in Wahrheit noch gar nicht existierende Firmenregisternummer 237531 auf den Seychellen ebenfalls.

Passivo Hub, Passivo und die virtuelle Adresse
Wie kommt man eigentlich zu einer Geschäftsadresse auf den Seychellen? Die Satellitenansicht auf Google Maps für “House of Francis, Raum 303, Ile Du Port, Mahe, Seychellen” zeigt noch im Januar 2023 einen leeren Baugrund. Das virtuelle “House of Francis” dient als Geschäftsanschrift. Das virtuelle Gebäude wird von der dubiosen Firma Business Setup Worldwide Services FZE in Dubai benutzt, die vorgibt, für 790 Dollar eine Firma auf den Seychellen zu gründen, einschließlich eines geschäftlichen Bankkontos.
Passivo.io war wohl nur ein Prototyp
Vergleicht man Passivo mit Passivo Hub fällt einem sofort der inhaltliche Unterschied ins Auge. Bei Passivo Hub werden Seminare angeboten, bei den man nicht etwa lernt, mit was für einem Geschäftsmodell Passivo eigentlich Geld verdient, sondern wie man sich effizient ein großes Netzwerk aufbaut. Sehr viele Teilnehmer sind sich noch nicht mal dessen bewusst, Teil eines kriminellen Schneeballsystems zu werden. Etlichen anderen ist schon klar, wie es funktioniert und es darauf ankommt, so früh wie möglich einzusteigen, um auf der Gewinnerseite zu stehen, wenn das System kollabiert.
Passivoblog (passivoblog.com) jagt deutsche Anleger
Der Blog richtet sich ganz unverblümt an die zukünftigen Opfer, im Blog Kapitalanleger genannt. Denen wird eine wöchentliche Verzinsung von 0,8 Prozent versprochen. Das klingt nicht viel, aber umgerechnet entspricht das einem Jahreszins von etwa 40 Prozent, ist also völlig unrealistisch. Das Geld wird zwar anfänglich ausgezahlt, und zwar mit den Einzahlungen neu gewonnener Anleger. Es handelt sich um ein klassisches Schneeballsystem, auch Ponzi-Schema genannt. Doch wie werden neue Anleger gewonnen?

Passivoblog (passivoblog.com) wirbt um Networker
Networker sind sogenannte Multiplikatoren. Sie verfügen zumeist über ein großes Netzwerk, welches sie über Blogs und soziale Medien permanent erweitern. Networker können sich bei Passivoblog anmelden, erhalten einen persönlichen Partnerlink, mit dem sie innerhalb ihres Netzwerkes um Kapitalanleger buhlen. Dafür erhalten sie eine Vergütung in Form einer Provision auf das eingezahlte Geld der von ihnen angeworbenen Anleger.
Wie Networker vom großen Passivo-Betrug profitieren
Es gibt verschiedene Provisionsstaffeln. Die Provisionen sind abhängig von der Anzahl der sogenannten Partner (eigentlich Anleger, die späteren Opfer) und der Höhe ihrer Einlagen. Bei der Firstline, also seine direkt angeworbenen Partner, erhält er eine Provision von bis zu 0,2 Prozent ihrer Einlagen. Da diese Partner nun auch einen Partnerlink erhalten, mit dem sie um neue Partner werben, erhält der Initiator noch einen Downline-Bonus von 0,04 Prozent auf die gesamte Einlage der Struktur unter ihm.
Passivo ist ein klassisches Schneeballsystem
Das Prinzip ist einfach. Solange die Struktur schnell genug wächst, können die vereinbarten Provisionen ausgezahlt werden. Irgendwann kommt das System an seine Grenze und kollabiert. Es sind die Opfer selbst, die so lange wie möglich alles dafür tun, den Zeitpunkt hinauszuschieben. Sie sorgen dafür, dass in sozialen Netzwerken kritische Stimmen überhört und Kritiker als Spielverderber diffamiert werden. Doch irgendwann ist das Spiel aus. Die Erfinder von Passivo haben sich längst aus dem Staub gemacht. .Etliche andere Leute haben von dem kriminellen Spiel profitiert, aber die große Mehrzahl der Teilnehmer hat viel Geld verloren.
11.08.2023