Binance und die SEC erreichen Einigung vor Gericht

Binance. US verpflichtet sich zu umfangreicher Transparenz und Trennung von Kundengeldern

In einem wegweisenden Gerichtsverfahren haben der US-Ableger der Kryptobörse Binance und die US-Börsenaufsicht SEC eine Einigung erzielt. Diese Einigung legt fest, dass Binance.US umfassende Auskunftspflichten auferlegt werden und Kundengelder strikt vom Mutterkonzern getrennt werden müssen. Allerdings werden die Vermögenswerte nicht eingefroren. Gemäß den Gerichtsunterlagen hat eine Richterin in den USA die Vereinbarung genehmigt, die sicherstellt, dass Kundenvermögen geschützt wird und Binance.US vorerst weiterhin tätig sein kann. Zuvor hatte die US-Börsenaufsicht versucht, die Kundenvermögen aufgrund von Bedenken hinsichtlich einer möglichen Abhebung durch Binance einzufrieren. Dies konnte Binance jedoch durch die kürzlich getroffene Einigung verhindern. Auf Twitter erklärte Changpeng Zhao (CZ), CEO von Binance, dass die Richterin die Bedenken der SEC für unbegründet hielt.

Im Rahmen der Einigung verpflichtet sich Binance.US, den Zugang zu Private Keys, Hardware Wallets und Web-Tools strikt vom internationalen Mutterkonzern zu trennen. Dazu müssen komplett neue Wallets erstellt werden, auf die nur Mitarbeiter von Binance US Zugriff haben. Es wird berichtet, dass US-amerikanische Kunden weiterhin in der Lage sein werden, ihre Vermögenswerte abzuheben. CZ betonte auf Twitter, dass diese Vermögenswerte zusammen mit "allen Nutzereinlagen auf allen Binance-Plattformen" stets sicher waren. Allerdings könnte sich der Deal als belastend für Binance erweisen, wie der ehemalige SEC-Mitarbeiter John Reed Stark auf Twitter feststellt.

Gemäß der Einigung wird Binance.US nun umfangreiche Informationen über Nutzer-Wallets, Transaktionen und verbundene Finanzdienstleister gegenüber der Börsenaufsicht offenlegen müssen. Dadurch erhält die SEC eine Art "Beraterrolle", die Stark als klaren Erfolg für die Behörde betrachtet. Bei Verstößen gegen die Auflagen der Auskunftspflicht droht der Kryptobörse ein Eingreifen des US-Justizministeriums, so Stark. Der breitere Rechtsstreit wird jedoch weiterhin fortgesetzt. Die SEC wirft Binance.US neben dem Verkauf nicht registrierter Wertpapiere auch den Missbrauch von Geldern und die Täuschung der Aufsichtsbehörden vor.