Konstantin Haslauer UGI - Unique-global-investment.net: Scheinrückzug nach Zahlungsstopp

Das ging schnell. Offenbar zahlt die erst im letzten Jahr gestartete neue Crowdfunding-Plattform Unique-global-investment.net aus Johannesburg (Südafrika) nicht aus.
Die Vorgängerseite UGI.direct aus Brno in Tschechien war am 12. Juli 2018 von der deutschen Finanzaufsicht BaFin verboten und zur Rückabwicklung aufgefordert worden, worauf alle Investoren auf die neue Plattform umgeleitet wurden. Darunter viele Deutsche, Österreicher und Schweizer.
Doch nun erhielten alle 8.000 Geschäftspartner (Sponsoren) der UGI am 14. Februar 2019 eine E-Mail, in der es heißt, der Gründer und CEO Konstantin Haslauer aus Wien habe sich zurückgezogen und die UGI Unique Global Investment werde nun von Dritter Seite abgewickelt. Beides kann aber nicht stimmen, wie wir noch sehen werden.
Investorin Cindy fragte im Forum der Online Geldverdienen Community X-Invest.net am 30. Januar 2019:
Zitat:
Hallo an alle,
wir haben in Ugi direct im Juli 2018 investiert, leider mit einer größeren Summe, nur 1 Auszahlung
bekommen.
Jetzt macht UGI alles rückgängig und sagt, dass die Investitionssumme zurückbezahlt wird.
Ich bin wirklich etwas verzweifelt, da Elena vom Support schreibt, dass es Monate dauern kann.
Wir glauben aber nichts mehr !!!!
Kann man da rechtlich eingreifen, habt ihr irgendwelche Kontakte die uns weiterhelfen könnten ?
Wer steht persönlich hinter UGI?
Die anderen Diskutanten machten Cindy wenig Hoffnung, dass sie ihr Geld wiedersieht.
Das X-Invest Team bestätigt und warnt:
Zitat:
ACHTUNG:
Dieses Thema wurde zu geschlossene Programme verschoben:
Daher raten wir von einer Investition ab - selbst wenn möglich!
GRUND: Es zahlt gar nicht mehr oder nur noch sehr vereinzelt und kann jederzeit offline sein, sofern noch
nicht geschehen.
Selbst wenn nicht, hat das Programm die Aktivität eingestellt.
Schon mit einer Investition von einem US-Dollar (88 Cent Euro) sollten Tagesprofite von 3,2 Prozent mit Handel von Immobilien, Devisen und Kryptowährungen winken. Aber daraus wird wohl nichts.
Hinter UGI steht Konstantin Haslauer mit seiner Haslauer Stiftung und der ProMKC24 a.S. Holding mit Sitz im tschechischen Brno.
Zunächst hatte der gelernte Masseur und Sporttherapeut Konstantin Haslauer aus Wien bei dem mutmasslichen Schneeball-Struktrurvertrieb Vemma für Energy Drinks Velve gearbeitet, bis die Macher in den USA vor Gericht gestellt wurden und der Vertrieb 2015 in Europa und den USA verboten wurde, wie GoMoPa berichtete.
Haslauer wechselte im selben Jahr von Getränken ins Finanzbusiness, gründete in Wien (Tuchlauben 7a) und Brno (Holandska 879, 4. Etage) die Investmentboutique UGI Unique Global Investment und verkaufte über sein Internetportal UGI.direct Mitgliedschaftskonten ab 1.000 Euro im Empfehlungsmarketing mit der Aussicht, dass beispielsweise aus 10.000 Euro in nur einem Jahr 100.000 Euro würden.
Weil Haslauer für solche Geschäfte eine Banklizenz bräuchte, aber nicht hatte, schritten die österreichischen und deutschen Aufsichtsbehörden ein. Die Wiener FMA verbot der UGI am 23. Februar 2018 alle Finanzgeschäfte, weshalb die UGI sofort auf die GoMoPa-Warnliste gesetzt wurde.
Am 27. Februar 2018 warnten die deutsche BaFin und die liechtensteinische Aufsicht FMA, Investitionen über die damalige Website ugi.direct zu tätigen.
Haslauer änderte daraufhin den Namen seiner Investmentboutique von Unique Global Investment in Unique Global Consulting und verlegte den Firmensitz nach Johannisburg in Südafrika.
Doch die BaFin hat auch der südafrikanischen Nachfolgefirma Unique Global Consulting (PTY) Ltd. aus Johannisburg "mit Bescheid vom 12. Juli 2018 aufgegeben, das Einlagengeschäft einzustellen und abzuwickeln."
Die BaFin begründete ihren Schritt so:
Zitat:
Das Unternehmen, das früher unter Unique Global Investment GmbH firmierte, betreibt die Internetseite www.ugi.direct. Im Rahmen von Mitgliedschaftskonten auf dieser Seite wirbt das Unternehmen für Investmentpakete und garantiert die Rückzahlung der investierten Kundengelder. Damit betreibt die Unique Global Consulting (PTY) Ltd. das Einlagengeschäft ohne die erforderliche Erlaubnis der BaFin.
Das Unternehmen behauptet auf seiner Seite wahrheitswidrig, mit der BaFin zusammenzuarbeiten und dort Anpassungen aufgrund der Vorgaben der BaFin vorzunehmen.
Ebenso falsch ist die Behauptung, die Seite sei derzeit "bis zur Freigabe durch die BaFin" gesperrt, so dass Kunden vorübergehend einen anderen Link nutzen sollten. Es wird keine Freigabe der Seite durch die BaFin erfolgen.
Der neue Link heißt Unique-Global-Investment.net.
Von dort verkauft Haslauer die gleichen Produkte wie zuvor.
Doch dieses Mal nicht erst ab 1.000 Euro. Sondern schon ab 1 Dollar (88 Cent).
Haslauer ist nun offensichtlich von der Empfehlungs-Verkaufspryramide mit Nebenberuflern auf Crowdfunding umgesattelt. Der Wiener hat wohl erkannt, dass mit Schwarm-Finanzierung mit viel weniger Aufwand in ganz kurzer Zeit sehr viel Geld hereinkommt.
Auf der neuen Crowdfunding-Seite bietet Haslauer, ohne dass irgendein Name im Impressum auftaucht, Tagesprofite zwischen 3,2 und 5 Prozent auf das eingezahlte Kapital an. Wie bisher mit Handel von 1.000 Immobilien, Trading mit Devisen und Kryptowährungen.
Gleichzeitig habe Haslauer in Singapur eine Bank gegründet: die JCP Johnson Capital Private, die angeblich eine Banklizenz für Europa habe.
Im 2. Quartal 2019 soll über die Bank Kryptowährungstausch möglich sein. Im 4. Quartal 2019 sollen direkt über das eigene Online-Banking Micro-Investments möglich sein, so das Versprechen.
Die JCP Johnson Capital Private soll das Geschäft der einstigen Unique Global Investment mit Sitzen in Wien und Prag übernehmen. Das Geld der Anleger soll dann in Europa angelegt werden. Banking soll mit FinTech verbunden werden.
"Dazu wird es wohl nicht mehr kommen", meint der Berliner Anlegerschutz-Anwalt Jochen Resch, zugleich Vorsitzender der Verbraucherzentrale Brandenburg, von der Kanzlei Resch Rechtsanwälte, die auch ein Büro in Wien betreibt.
Resch schreibt heute auf seiner Kanzleiseite Resch-Rechtsanwälte.de:
Zitat:
Nach dem Vertriebsverbot für Unique Global Investment wegen unzulässiger Bankgeschäfte durch die österreichische FMA am 23.02.2018 und dem Verbot der BaFin am 27.02.2018 (Warnung, das Verbot kam dann am 12. Juli 2018 - Anmerkung der Redaktion) versucht der umtriebige Unternehmensgründer und CEO Konstantin Haslauer die bald 8.000 Anleger zu beruhigen...
Ein neues Konzept soll das geniale Investmentgeschäft der Unique Global Investment retten, nämlich die formell in Singapur ansässige Online Bank Johnson Capital Private.
Aber auch daraus scheint nichts zu werden, wie man einem Schreiben des neuen Geschäftsführers der Unique Global Investment, Franz Ludwig, entnehmen kann, das er am 14.02.2019 an die Geschäftspartner geschickt hat.
In diesem Schreiben kündigt Ludwig an, dass Haslauer abgetreten sei und die UGI von Dritter Seite abgewickelt werden würde. Die Dritte Seite sei eine Siegma AG.
Das Rundschreiben hat eigenartigerweise auch nicht als Absender die bekannte E-Mail-Adresse der UGI, sondern weist als E-Mail-Absender eine SIEGMA.ag.com aus. Ruft man diese Internetseite auf, erscheint ein Hinweis, dass die Seite erst in 32 Tagen eröffnet werden soll. "Coming soon".
In einer Videobotschaft auf Youtube spricht Resch hier bezüglich des angeblichen Rückzugs von Haslauer und der Abwicklung durch Dritte in Form der Siegma AG von "Unfug" und begründet das so:
Zitat:
Das ist doch Unfug. Denn die Siegma gehört auch zu den Gesellschaften rund um Herrn Haslauer.
Auch die Siegma AG auch ist Teil der der Holdinggesellschaft ProMKC 24, die die Haslauer Stiftung im tschechischen Brno gegründet hat.
Anwalt Resch stellt die Frage:
Zitat:
Unique Global Investment: Werden Anleger verschaukelt?
Und gibt auch gleich die Antwort:
Zitat:
Es ist also nichts mit der externen Abwicklung durch die Siegma AG.
Siegma AG ist ein Teil der ProMKC24 Group.
Auch die Aussage im Schreiben, dass sich Haslauer zurückgezogen hat, ist damit hinfällig, zumindestens indirekt hält er die Fäden fest in der Hand.
Das Ganze wirkt jetzt ein wenig wie ein Kaspertheater. Jede Seite beschuldigt die andere, die Rückzahlung der Anlegergelder zu blockieren und Zugriffe zu verweigern. Aber letztlich wird wohl Konstantin Haslauer der Regisseur in diesem Kaspertheater sein.
"Wir werden sehen, dass wir für unsere Anleger so viel Geld wie möglich zurückholen", verspricht Anlegerschutzanwalt Resch. Nun denn...