unique-global-investment.net: Franz Ludwig - alter Drahtzieher als neuer Retter?

Die Crowdfunding-Plattform Unique-Global-Investment.net (UGI) für Immobilien, Devisen- und Kryptowährungs-Handel des Wiener MLM-Vertriebsprofis Konstantin Haslauer steckt in Auszahlungsschwierigkeiten, wie GoMoPa berichtete.

Nun spielt sich sein Landsmann Franz Ludwig (53) aus Hermbaumgarten gegenüber den Investoren (Sponsoren) als Retter ihrer Einzahlungen auf, obwohl er der eigentliche Hintermann und verantwortliche Drahtzieher der Misere sein soll, wie GoMoPa heute von einem österreichischen Insider erfuhr.

Der Insider schrieb:

Sie berichten über Konstantin Haslauer und UGI.

Ich habe das Projekt UGI relativ von Beginn weg verfolgt und wurde auch von Dritten für dieses "Investment" geworben.

Auch Herr Franz Ludwig, der Mann im Hintergrund, wollte mich für UGI als Investor und Vermittler gewinnen.

Er hat mir auch zugesichert, dass die Nominale, also das Eigenkapital vom Kunden, laut AIFM Richtline versichert sei, so dass niemand Geld verlieren kann. AIFM ist eine Richtlinie für die Verwaltung alternativer Investmentfonds. Allerdings kenne ich nur die gesetzliche Regelung, dass eine Einlage in einen Fonds als Sondervermögen gilt und daher nicht in die Insolvenzmasse fließt. Das bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass das Geld im Falle eines Verlustes abgesichert ist und den Anteilseignern überwiesen wird.

Was Investments betrifft, habe ich allerdings mit dem Mann im Hintergrund in der Vergangenheit schon mehrmals große Probleme bekommen. Nicht nur dass ich selbst und viele meiner damaligen Kunden Geld verloren haben, wurde ich auch vor Jahren von dem "Mann im Hintergrund" und von Karl Wöber (aus Korneuburg in Niederösterreich - Anmerkung der Redaktion) mehrmals abgezockt.

Aus diesem Grund habe ich das Angebot nicht angenommen...

Leider betrifft dieses "Betrugssystem" wieder Bekannte von mir, die auf ihr Geld wahrscheinlich ewig warten werden. Einfach aus dem Grund: Weil kein Geld vorhanden ist!

Falls Sie mehr über Franz Ludwig wissen wollen, der die "UGI" Firmengründungen in Tschechien organisierte und beantragt hat und auch im Register eingetragen war, können Sie mich gerne kontaktieren.

Im Anhang sende ich Ihnen meine damalige Beteiligung an der Gesellschaft PSECO Limited.

Es gab eine PSECO in London (CEO war Franz Ludwig), in der Schweiz und in Deutschland (Berlin).

Herr Karl Wöber war damals der Mann, der alles organisierte, Franz Ludwig war "sein Sekretär", meine Kunden und ich Investoren bzw. stille Gesellschafter.

Geld haben wir nie gesehen. Karl Wöber hat keine Vermögenswerte. Offenbar hat er alles an Dritte weitergegeben, lebt aber ganz gut und geht gerne in Korneuburg bei Wien golfen.

Über Gericht wurde zwar von einigen meiner Kunden ein Titel erwirkt. Das hat aber auch nichts gebracht, weil keine Vermögenswerte vorhanden sind. So gehen Karl Wöber und Franz Ludwig ungeschoren ihre Wege und machen ihre Betrügereien munter weiter.

Ich sende ihnen im Vertrauen ein paar Auszüge von den Verträgen bzw. Formularen.

Die Crowdfundingplattform unique-global-investment.net wird seit 2018 von der Investmentboutique Unique Global Consulting (PTY) Ltd. aus Johannisburg in Südafrika betrieben. Die Firma hieß zuvor Unique Global Investment s.r.o. (UGI) und hatte ihren Sitz in Wien (Tuchlauben 8a) und Brno (Holandska 879/4. Etage) in Tschechien.

Die rund 4.000 Partner (Sponsoren) waren noch im März letzten Jahres von Gründer und CEO Konstantin Haslauer aus Wien informiert worden, das Geschäftsmodell werde ganz solide mit einer Banklizenz durchgeführt. Eine neue Zukunft breche an. Dazu wurde die JCP Johnson Capital Private von der in Tschechien ansässigen Muttergesellschaft PROMKC24 Holding erworben. Bei Johnson Capital Private würde es sich um eine Bank in Singapur handeln, die eine Bankenlizenz für Europa habe.

In der Praxis erwies sich das bislang als Phantasie:

Aus Wien wurde die UGI am 23. Februar 2018 mit einem Vertriebsverbot von der Finanzaufsicht FMA vertrieben, weil sie eben keine Banklizenz habe.

Der Vertriebsaufbau in Deutschland (Berlin und Investorengipfel in Frankfurt) wurde von der deutschen Finanzaufsicht BaFin mit einer Rückabwicklungsanordnung vom 27. Juli 2018 versalzen, weil auch hier keine Banklizenz für solcherart Einlagengeschäfte vorliegt.

Und auch in Tschechien fehlt eine nötige Banklizenz, wie der Insider aus Österreich heute GoMoPa weiter schrieb:

Zitat:

Herr Ludwig hat behauptet, dass die Gesellschaft (UGI) über alle Lizenzen verfügt, auch in Tschechien.
Von der tschechischen Nationalbank hatte ich allerdings gegenteilige Aussage erhalten!
Mit einem Wort: Herr Ludwig hat mich wieder versucht zu betrügen!

In einem letzten Schreiben wurde den Anlegern vor wenigen Tagen mitgeteilt, dass Franz Ludwig jetzt Geschäftsführer der Unique Global Investment sei. Ludwig werde veranlassen, die Rückzahlungen vorzunehmen. Dies solle über die externe siegma AG erfolgen. Auch dieses ist nicht seriös, auch die siegma gehört zum Einflussbereich von Konstantin Haslauer und ist somit alles andere als extern.

Einschreiben an die UGI in Tschechien kommen mittlerweile als nicht zustellbar zurück, wie Rechtsanwalt Jochen Resch von der Kanzlei Resch Rechtsanwälte aus Berlin Charlottenburg (Ernst Reuter Platz 8) und Wien (Rotenturmstraße 19/1/33) am 21. Februar 2019 erlebte.

Dort in Brno sitzt auch die Muttergesellschaft PROMKC24 a.s. Holding, die angeblich für alle Investments bürgen würde. Im Aufsichtsrat sitzt der Wiener Konstantin Haslauer, der die PROMKC24 a.s. Holding 2017 gegründet hat. Zum Management gehören neben Haslauer und Franz Ludwig auch der Wiener Mitgründer Marco Castiglione.

Zitat:
Castiglione ist zugleich der Vertriebsboss von Haslauers MLM-Strukki-Vertriebsfirma Karrierepilot24 Group GesBR aus der Leberstraße 100 in Wien.


Sie dient als Aushängeschild für die Anwerbung von UGI-Sponsoren auf großen sogenannten Investorengipfeln, wie etwa am 17. Februar 2018 vor handverlesenen Investoren im Frankfurter Marriott Hotel.

Auf Pictame.com, Instagram und Facebook zeigte man den großen Auftritt. Gepostet wurden Fotos mit Bentley, Ferrari und Lamborghini oder vor einem Privatjet mit dem Untertitel: Auf dem Weg nach Berlin.

Doch die Anlegerschutzkanzlei Resch Rechtsanwälte schaute sich den Firmensitz der Karrierepilot24 Group in der Leberstraße 100 in Wien an, der Ursprungsgesellschaft aller Haslauer Firmen.

Anwalt Jochen Resch schrieb am gestrigen 6. März 2017 auf seiner Kanzleiseite:

Zitat:
Unique Global Inestment: Mit Karrierepilot24 fing es richtig an.

Vorher war der Sitz der Unique Global Investment in der Leberstraße 100 in Wien, genau dort, wo heute noch die Ursprungsgesellschaft, die Mutter aller Haslauer-Firmen, die Karrierepilot24 Group ihren Sitz hat.

Unique Global Investment: Haslauer residiert in Kleingartenkolonie

Wir haben uns mal angeschaut, wie es am Firmensitz des Haslauer Imperiums in der Leberstraße 100 in Wien aussieht - welch eine Überraschung! Nicht ein mehr oder weniger repräsentatives Bürogebäude, sondern hinter der Eingangstür der Leberstraße 100 liegt die Kleingartenkolonie "Eigengrund"! Ein Blick über den Zaun zeigt eine Mischung aus Werkstatt- und Kleingartengebäuden...

Es ist wohl schwer vorstellbar, dass hinter der Blechwand einer Kleingartenkolonie bis vor Kurzem nicht nur der Sitz des von Konstantin Haslauers Karrierepilot24 Group, sondern und all ihrer Abkömmlinge, wie der Unique Global Investment gewesen ist, bevor sie aus dem Kleingartenparadies in Wien nach Brno durch die Verbote der Bankenaufsicht vertrieben wurden.

Die Schutzgemeinschaft für geschädigte Kapitalanleger e.V. (SgK) aus der Ansbacher Str. 22 in Berlin Schöneberg hat eine Unique Global Investment-Interessengemeinschaft gegründet.

Zur Begründung schreibt die SgK:

Zitat:
Ständig neue Ausreden und wilde Geschichten werden den Anlegern der Unique Global Investment (UGI) von den UGI-Managern serviert. Ob neue Firmen oder vermeintlich neue Macher, vermutlich soll der saure Wein nur in neuen Schläuchen serviert werden. Allerdings bilden sich viele UGI-Anleger mittlerweile selbst ein Urteil, wenn sie die Wertentwicklung ihrer Geldanlage betrachten. Dann will man wahrscheinlich nur noch weg.

Die SgK verweist auf eine Verquickung der von Haslauer und Ludwig ins Feld geführten Singapur-Bank Johnson Capital Private LDT. (JCP),

Zitat:

deren Partner auch die Pecunia Asset Management BV sein soll.

Pecunia Asset Management BV? Ja, das waren die mit den Aktien der Miscanthus Green Power, Inc. Die wohl auch zur Absicherung dienen sollten und ihre Empfänger lange nicht erreichten?

Wie das niederländische Schade-Magazin im August 2018 meldete, wurde gegen die Partnerfirma der Bank in den Niederlanden die Höchststrafe für Verletzung der Auskunfspflicht verhängt: 50.000 Euro.

Die AFM verhängte am 25. Juli 2018 eine Anordnung für inkrementelle Zwangsgelder gegen die Miscanthus Green Power BV. Miscanthus reagiert nicht auf Auskunftsersuchen der AFM, die diese Informationen benötigt, um festzustellen, ob gegen das Gesetz verstoßen wird.

Am 1. August 2018 änderte Miscanthus den Namen in Pecunia Asset Management BV. Die AFM gab dies bekannt und teilte mit, dass diese Informationen bisher noch nicht eingegangen sind.

Miscanthus hat den Verbrauchern möglicherweise Wertpapiere angeboten oder bietet diese noch an, wenn die Verbraucher die Möglichkeit haben, Anteile zu kaufen und sich somit an einem Investitionsprojekt zu beteiligen.

Gemäß dem Finanzaufsichtsgesetz kann dies nicht ohne einen von der AFM (Authority for the Financial Markets) gebilligten Prospekt erfolgen. Die AFM hat unter anderem Kopien von Ausschreibungsunterlagen und Vereinbarungen angefordert, um festzustellen, ob diese gesetzliche Verpflichtung erfüllt wird.

Miscanthus hat innerhalb der gesetzten Frist keinen Teil der angeforderten Informationen geliefert. Seit dem 9. August 2018 ist Miscanthus daher zur Zahlung des Zwangsgeldes verpflichtet.

Jeden Tag, an dem Miscanthus Green Power die auferlegte Belastung nicht einhält, erhöht sich das Zwangsgeld um 5.000 Euro auf maximal 50.000 Euro. Bisher hat das AFM diese Informationen noch nicht erhalten.

Die Singapur-Bank Johnson Capital Private wirbt auf Ihrer Webseite:

Zitat:

Erwerben Sie ein Konto mit einer europäischen IBAN und einem Zinssatz von bis zu 1,5%.

Doch die UGI-Interessengemeinschaft will nicht neue Konten eröffnen, sondern will wissen: Wie sieht es jetzt mit der Rückabwicklung in Sachen Unique Global Investment aus? Wann werden die Gelder der UGI-Anleger zurückgezahlt?

Offenkundig ist monatelang nichts mehr passiert, und die Anleger der Unique Global Investment wurden mit wilden Geschichten hingehalten. Für eine Stellungnahme war der angeblich neue Retter Franz Ludwig nicht zu erreichen. Nun denn...