Online-Anlagebetrug – wie kann Anleger sich schützen?
Immer häufiger werden Menschen Opfer von Online Anlagebetrug. Die Tendenz von Online-Anlagebetrug über Online Anlageplattformen ist dramatisch angestiegen. Es geht dabei um betrügerische Online Plattformen und wie sich das Opfer von Online Anlagebetrug wehren kann. Sollen die Opfer jeden Online Betrugsversuch bei der Polizei für Cyberkriminalität melden?
Inhaltsübersicht
Rechtliche Einordnung
Trading auf Online Anlageplattformen
Cyberkriminalität bei Polizei melden
Ist es wirklich Betrug?
Wie bekommt Anleger sein Geld zurück?
Viele Variante des Online-Anlagebetruges
Schneeballsysteme sind immer Betrug
Betrügerische Festgeldanlagen
Handel mit falschen Aktien
Betrügerische Online Trading-Plattformen
Erst noch mehr zahlen, dann Geld zurück?
Warnung vor dem rettenden Engel!
Warum hilft Strafanzeige nicht weiter?
Warnlisten helfen nur bedingt
Broker Warnungen kommen immer zu spät
Hilfe bei Anlagebetrug
Die Spur des Geldes verfolgen

Juristische Einordnung von Anlagebetrug im Internet
Der Online-Anlagebetrug ist kein eigener Rechtsbegriff. Der Online-Anlagebetrug umfasst die verschiedensten Varianten des Betruges § 263 StGB, wie die über Internet betriebenen Schneeballsysteme, den Verkauf falscher oder wertloser Aktien, die Fake-Angebote für Festgeldanlagen und auch viele Love-Scam Angebote.
Trading auf Online Anlageplattformen
Besonders verbreitet sind die betrügerischen Online Trading-Plattformen, auf denen die ahnungslosen Anleger glauben, mit Aktien, Bitcoin, CFDs oder Rohstoffen zu handeln. Die ausgewiesenen Gewinne sind Lug und Trug!
Sollte man die Polizei über Cyberkriminalität informieren?
Wie kann man sich gegen den Online-Anlagebetrug schützen? Wie kann man die Anlagebetrüger entlarven? Was können die Opfer des Online-Anlagebetruges tun? Soll Anleger jeden Online Betrugsversuch bei der Polizei für Cyberkriminalität melden? Was bringt eine Strafanzeige wegen Online Anlagebetrug?
Ist es wirklich Betrug?
Zunächst ist zu prüfen, ob tatsächlich ein Betrug vorliegt und ob dieser bewiesen werden kann. Wer an der Börse oder der entsprechenden legalen Online-Variante zockt, geht das Risiko ein, sein Geld zu verlieren. Das ist kein Betrug.
Der Online-Anlagebetrug setzt vielmehr eine vorsätzliche Täuschung über Tatsachen voraus, durch den der Anleger veranlasst wird, dem Anlagebetrüger das Geld zu überweisen – sei es über Krypto oder auf normale Bankkonten. Für viele Anleger ist es gar nicht so einfach, die Fakten des Online-Anlagebetruges in seinen verschiedene Varianten zu analysieren und Beweise zu sichern.
Wie bekommt Anleger Geld zurück?
Für jeden Variante des Online-Anlagebetruges muss eine unterschiedliche Vorgehensweise angewendet werden, damit die Chancen für das Opfer des Anlagebetruges, am Ende auch sein Geld zurückzukommen, optimal genutzt werden. Das ist überaus komplex und wird nur mit den Kenntnissen und dem Netzwerk eines erfahrenen Anleger Anwaltes gelingen.
Viele Varianten des Online-Anlagebetruges
Im weiten Feld es Online-Anlagebetruges können hier die wichtigsten Spielarten dargestellt werden. Dazu gehören die Schneeballsysteme, der Handel mit falschen Aktien, die Online Trading Betrugsmasche und auch die Kryptowährung Betrugsmasche.
Schneeballsysteme sind immer Betrug!
Schneeballsysteme gibt es schon lange in der analogen Welt. Durch das Internet haben sie ein bis dahin selten erreichtes Schadensvolumen erreicht. Am Anfang läuft jedes Schneeballsystem gut. Klar! So lange genug neue Anleger geworben werden können, um frisches Geld einzuzahlen, bekommen die alten Anleger ihr Geld ausbezahlt. Aber logisch ist auch, dass nicht unbegrenzt neue Anleger akquiriert werden können. Der Zufluss genug frischen Geldes bricht ab. Zwingend bricht deshalb jedes Schneeballsystem zusammen.
Aber warum fallen so viele Anleger darauf rein? Weil ein Schneeballsystem für den Laien nur schwer erkennbar ist. Regelmäßig werden Schneeballsysteme über Multi Level Marketing über Empfehlungen (Empfehlungsmarketing) organisiert. Die Initiatoren locken Anleger mit Bonuspunkten, Freunde und Verwandte zur Teilnahme zu überreden. So baut sich eine Pyramide auf, bei der die Initiatoren und Infuencer an der Spitze oft Millionen an Provisionen von den unteren Levels kassieren.
Wer als einem Multi Level Marketing System beitreten will, sollte vorher prüfen, ob überhaupt ein solides Geschäftsmodell besteht, mit die Gewinne tatsächlich erwirtschaftet werden. Ein Blick in die Bilanz ist da hilfreich. Oder sind – wie bei einem Schneeballsystem - das Geschäftsmodell und dessen Gewinne nur vorgetäuscht? Der eigentliche Zweck des Schneeballsystems ist, die Provisionspyramide so lange wie möglich mit frischen Geld zu füttern!
Das Betreiben des Schneeballsystems ist Online-Anlagebetrug. Die Initiatoren und Influencer machen sich strafbar und haften den betrogenen Anlegern auf Schadensersatz.
Als aktuelle Beispiele können OneCoin oder Paraiba und dessen Nachfolger Trillant genannt werden.
Betrügerische Festgeldanlagen
Die betrügerischen Festgeldanlagen sind für den Laien besonders schwer erkennbar. Den Anlagebetrügern gelingt es oft, ihre betrügerischen Angebote auf den Online-Plattformen seriöser Anbieter zu platzieren. Die Webseiten der Anlagebetrüger sehen professionell aus und sind von seriösen Anbietern kaum zu unterscheiden. Erst bei Fälligkeit stellen die Anleger fest, dass die Webseite nicht mehr online ist und dass sie Opfer eines Online-Anlagebetruges geworden sind. Wie bekommt der betrogene Anleger sein Geld zurück?
Handel mit falschen Aktien
Eine Form des Online-Anlagebetruges ist der Handel mit falschen oder wertlosen Aktien.
Betrügerische Online Broker bieten falsche Aktien von börsennotierten Unternehmen zu günstigen Konditionen an. Immer wieder wird auch der Börsengang angesehener Aktiengesellschaften von Anlagebetrügern missbraucht, um diese vorbörslichen Aktien zu Vorzugpreisen an ahnungslose Anleger zu verkaufen. Die Aktien werden nicht geliefert und das Aktiendepot ist fake.
Als ein Beispiel für diese Spielart des Online-Anlagebetruges sei der Börsengang der Daimler Truck AG genannt.
Eine andere Variante des Online-Anlagebetruges ist der Verkauf von wertlosen Aktien von Unternehmen ohne jegliche wirtschaftliche Substanz. Diese Aktiengesellschaften existieren zwar auf dem Papier und sind auch mit realen Personen in den jeweiligen Registern eingetragen. Aber das Geschäftsmodell ist eher eine Luftnummer, der Wert der Aktien ist Null, der angekündigte Börsengang ist eine Schimäre.
Der betrogene Anleger wird bei diesem Online-Anlagebetrug ohne einen Experten Probleme in der Beweisführung haben, dass alles von Anfang nur eine Täuschung der Anlagebetrüger war. Als Beispiel für dieses Online-Anlagebetrugsmodell sei die SIC Swiss International Commodities genannt.
Betrügerische Trading Plattformen
Die Methoden des Online-Anlagebetruges über unseriöse Online Trading-Plattformen sind ebenso perfide wie erfolgreich. Dabei läuft der Online-Anlagebetrug immer nach dem gleichen Schema ab. Es ist das klassische Schema des Anlagebetruges. Beim Surfen im Internet stoßen die Opfer des Online-Anlagebetruges auf die Webseiten der unseriösen Online Trading-Plattformen. Umgehend melden betrügerischen Broker, die ihnen vorgaukeln, dass sie es doch so machen sollen, wie viele berühmte Persönlichkeiten vor ihnen. Sie sollen traden und auf diese Art und Weise die Chance bekommen, letztlich damit viel Geld zu verdienen und sogar richtig reich zu werden.
Erst noch mehr zahlen, dann Geld zurück?
Oft beginnt das Opfer des Online Anlagebetruges mit einer Investition von nur 250 Euro, die sich aber schnell durch das Geschick des Online Brokers vermehren sollen. So wird das Opfer des Online-Anlagebetruges animiert, immer mehr Geld zu investieren. Erst wenn das Opfer des Online-Anlagebetruges sein Geld zurückhaben will, merkt es, dass es Probleme mit dem Online Broker gibt. Zwar wird den Opfern des Online-Anlagebetruges vom Online Broker versprochen, dass sie ihr Geld zurückhaben können. Vorher müssten aber noch Gebühren, Steuern oder andere Zahlungen geleistet werden, damit eine Auszahlung vorgenommen werden kann. Und trotzdem zahlt der Broker nicht aus! Zu spät merken die Opfer des Online-Anlagebetruges, dass dieses nur ein Trick war, ihnen weiteres Geld aus der Tasche zu ziehen.
Warnung vor dem rettenden Engel!
Aber damit ist bei Online-Anlagebetrug meistens noch nicht Schluss. In vielen Fällen meldet sich bei den Opfern des Online-Anlagebetruges bald der „rettende Engel“, der in der unterschiedlichsten Gestalt erscheinen kann.
Mal erscheint der rettende Engel mit einem Schreiben der BaFin oder auch der EZB. Oder der rettende Engel gibt als Fund Recovery Service, als Detektei oder renommierte Bank oder als Cryptoexchanger aus.
Natürlich sind diese Mails gefälscht, genau wie die Anrufe von diesen angesehenen Adressen falsch sind und von den Online-Anlagebetrügern ausgehen. Mit diesen Tricks wollen die Online-Anlagebetrüger erreichen, dass ihre gutgläubigen Trading Opfer noch mehr Geld in Form von Bearbeitungsgebühren oder Steuern auf ihre Konten einzahlen. Alles Fake! Die klassische Online Trading Betrugsmasche. Nur der mit Trading vertraute Anwalt wird die Hintergründe schnell durchschauen.
Warum hilft eine Strafanzeige bei Online-Anlagebetrug nicht weiter?
Wie können sich die Opfer des Online Anlagebetruges schützen? Welche Hilfe gibt es, dass die Opfer des Online Trading ihr Geld zurückerhalten? Macht es Sinn zur Polizei zu gehen und dort den Online Anlagebetrug anzuzeigen? Nicht wirklich, denn bedauerlicherweise ist die Polizei in den meisten Fällen überfordert.
Aber selbst wenn es zu einer Strafverfolgung der Täter des Online-Anlagebetruges kommt, hilft es den betrogenen Anlegern des Online-Anlagebetruges nicht wirklich weiter. Eine Strafanzeige dient vorrangig der Bestrafung der Täter, aber nicht der Wiederbeschaffung des Geldes. Was kann man tun bei Online-Anlagebetrug, wenn der Anleger sein Geld zurückhaben will?
Warnlisten helfen nur bedingt!
Viele Anleger des Online-Anlagebetruges versuchen sich im Vorfeld zu schützen, indem sie nach Warnungen vor dem Online-Anlagebetrug auf den einschlägigen Webseiten im Internet suchen. Und tatsächlich findet das Opfer des Online-Anlagebetruges die Broker Warnungen auf den Schwarzen Listen über betrügerische Broker. So veröffentlichen RESCH Rechtsanwälte täglich bis zu vier Warnungen zu betrügerischen Online Trading-Plattformen unter Aktuelles. Gleiches gilt für die Warnliste Geldanlage bei der Stiftung Finanztest und für die Warnungen der SGK Schutzgemeinschaft für geschädigte Kapitalanleger zum Online-Anlagebetrug. Spät erscheinen die Warnungen zu Online-Anlagebetrug bei den Warnlisten der BaFin, der österreichische FMA oder der schweizerischen FINMA für den Anlagebetrug in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Hilfreich sind auch die Warnlisten anderer Aufsichtsbehörden, die den Online-Anlagebetrug im europäischen Raum anzeigen.
Broker Warnungen kommen immer zu spät
Aber die Suche im Internet nach den Hintergründen der betrügerischen Online Trading-Plattformen, die den Online-Anlagebetrug begehen, hilft oft nicht weiter. Die Webseiten der zum Online-Anlagebetrug bleiben lange unentdeckt, weil die Trading Opfer am Anfang gar keinen Verdacht schöpfen, dass sie auf die Online-Trading-Betrugsmasche reingefallen sind. Alles läuft doch perfekt.
Sobald sich die Warnungen zum Online Anlagebetrug im Internet häufen, werden die Webseiten abgestellt. Zum frühen Zeitpunkt der ersten Kontaktaufnahme der Anlagebetrüger des Online-Anlagebetruges gibt es meist noch gar keine Auffälligkeiten, die zu einer Warnung hätten führen können. Wie entlarvt man Anlagebetrüger? Was tun bei Anlagebetrug?
Hilfe bei Online-Anlagebetrug
Die Erkenntnis, Opfer eines Online Anlagebetrug geworden zu sein kommt oft langsam und ist meist schmerzlich. Wenn eine Strafanzeige keinen großen Sinn macht, was bleibt dann dem Opfer des Online-Anlagebetruges übrig, das nicht auf sein Geld verzichten will?
Alternativ bleibt den Opfern des Online-Anlagebetruges die Möglichkeit, sich an einen auf Anlagebetrug spezialisierten Anwalt zu wenden, der mit allen Tricks der Online-Anlagebetrüger vertraut ist. Außerhalb des Strafrechts gibt es nämlich eine ganze Reihe von rechtlichen Optionen, die dem mit Kapitalanlagebetrug vertrauten Rechtsanwalt offenstehen, um die Spur des Geldes zu verfolgen und das Geld zurückzuholen.
Die Spur des Geldes verfolgen
Die Spur des Geldes ist das einzig Reale in der Welt der Illusionen bei dem Online Anlagebetrug. Ihr muss der auf Anlagebetrug fokussierte Anwalt folgen. Geld ist nie weg, sondern nur woanders, sagt das Sprichwort. Man kann es heute ergänzen. Der Experte kann Geld bei einem Online Anlagebetrug digital verfolgen – wenn man die richtige Technik nutzen kann!
Dies gilt selbst dann, wenn das Geld bei einem Krypto Betrug über Bitcoin eingezahlt wurde und dann in der Blockchain verschwunden ist. Und das ist modernste Technik, die da zum Einsatz kommen muss.
RESCH Rechtsanwälte sind Partner von Chainalysis, dem weltweit führenden Unternehmen in der Verfolgung von Geldern in der Blockchain. Damit kann auch die Kryptowährung Betrugsmasche erfolgreich bekämpft werden.
RESCH Rechtsanwälte – Erfahrung mit Anlagebetrug seit 1986
Wenn sie selber ein Opfer des Online-Anlagebetruges geworden sind und wissen möchten, ob und wie sie ihr Geld zurückerhalten können rufen Sie an unter +49 30 885 9770 oder füllen Sie den Fragebogen aus. Sie erhalten eine kostenlose Einschätzung Ihres Falles.
14.04.2023